Die Landesregierung Baden-Württemberg verfolgt die Vision der Klimaneutralität bis 2040. Die Verdopplung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 gegenüber dem Jahr 2010 ist hierbei ein entscheidendes Etappenziel, zu dem der Ausbau der Bodenseegürtelbahn für künftig mehr Verbindungen wesentlich beitragen soll. Die Elektrifizierung schafft zudem die Voraussetzung für einen umweltfreundlichen Nahverkehr gegenüber den heutigen Dieselfahrzeugen. Im Elektrifizierungsprogramm des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg ist die Bodenseegürtelbahn als Strecke im vordringlichen Bedarf gekennzeichnet. Aus diesen Gründen setzt sich das Verkehrsministerium mit großem Engagement für das Voranschreiten des Projekts ein.
Mitglieder im „Interessenverband Bodenseegürtelbahn“ sind die Städte und Gemeinden, die einen Bahnhof an der Bodenseegürtelbahn haben. Namentlich sind das die Städte Friedrichshafen, Markdorf, Überlingen und Radolfzell, die Gemeinden Bermatingen, Salem, Uhldingen-Mühlhofen, Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen, die Landkreise Bodenseekreis und Konstanz sowie die Industrie- und Handelskammern Bodensee-Oberschwaben und Hochrhein-Bodensee und die Regionalverbände Bodensee-Oberschwaben und Hochrhein-Bodensee. Die Geschäftsführung liegt beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben.
Nach Beschlüssen in den Kreistagen Bodenseekreis und Konstanz sowie den Anliegerkommunen entlang der Bodenseegürtelbahn im Herbst 2018 schlossen die beiden Landkreise Bodensee und Konstanz im Januar 2019 einen Vertrag mit der DB Netz AG, die Planung aufzunehmen. Dieser umfasste konkret die Grundlagenermittlung und Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2) für den Ausbau und die Elektrifizierung auf der Strecke Radolfzell - Friedrichshafen.
Die Finanzierung des Ausbaus und der Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn erfolgt im Rahmen des Bundes-Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Bundes-GVFG), das eine Kostenteilung zwischen Bund, Land und Region vorsieht. Der Interessensverband Bodenseegürtelbahn vertritt dabei der Belange der gesamten Region.
Den Vertrag für die Bearbeitung der ersten beiden Planungsphasen schlossen der Bodenseekreis und der Landkreis Konstanz mit der DB Netz AG ab. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 10,5 Mio. Euro, von dem das Land Baden-Württemberg ein Viertel übernimmt.
Die Gesamtkosten für die Vorzugsvariante liegen nach aktueller Schätzung der DB Netz AG bei 590 Millionen Euro (Preisstand 2022).